Laufen
-
diesen
mir
von
früher
vertrauten
Lebensstil
begann
ich
nun
wieder
als
Rentner
zu
führen.
Laufen
hat
gegenüber
anderen
Sportarten
einige
Vorteile.
Vor
allem
braucht
man
keine
Partner
dazu.
Man
braucht
weder
eine
Ausrüstung
noch
Werkzeuge,
noch
einen
besonderen
Ort,
um
seine
Füße
aufzusetzen.
Wenn
man
Laufschuhe
hat
und
einen
einigermaßen
guten
Weg
kennt,
steht
der
Sache nichts im Wege.
Neujahrslauf in Leipzig am 01.01.2017
Man denke nur an die Sportarten Tennis, Reiten oder Schwimmen.
Ich
bastelte
mir
einen
Trainingsplan
und
befolge
eine
Hauptregel:
Setze
nie
mehrere
Tage
hintereinander
aus.
Die
ersten
Läufe
kosteten
kaum
Überwindung,
denn
die
Motivation
war
noch
hoch.
Dann aber meldete sich bald der innere Schweinehund.
An
diesen
Tagen
war
ich
träge
und
schwerfällig,
hatte
keine
Lust
zum Laufen, dachte mir Ausreden aus, um mich zu drücken.
Etwa
nach
drei
Wochen
hatte
ich
die
Willensschwäche
besiegt,
musste
den
Körper
nicht
mehr
zwingen,
laufen
zu
gehen,
er
fordert
es
von
allein,
freute
sich
darauf.
So
fügte
sich
das
Laufen
wie
die
Mahlzeiten
und
der
Schlaf
in
meinen
Alltag
ein.
Es
wurde
zu
einer
selbstverständlichen Gewohnheit.
Nicht
das
Zeitmaß
der
Runde
um
den
Kulkwitzer
See
war
für
mich
entscheidend,
sondern
die
Ausdauer.
Die
Zeit,
die
ich
lief,
spielte
keine
Rolle
mehr
für
mich.
Ganz
gleich,
wie
sehr
ich
mich
auch
anstrengte,
so
locker
und
schnell
wie
früher
ging
es
nicht
mehr.
Das
war
eine
Tatsache,
und
die
akzeptiere
ich.
Die
Lebenszeit
bewegt
sich stets vorwärts, ohne auch nur einmal zu ruhen.
Neben
der
zu
erreichenden
Fitness
wollte
ich
auch
abnehmen.
Mein
vermeintliches
Übergewicht
verhinderte
das
leicht-flüssige
Dahinlaufen,
ich
fühlte
mich
zunehmend
unbeweglicher.
Außerdem
sollte
man
sich
allein
der
Gesundheit
zu
liebe
gelegentlich
bewegen.
Der
Mensch
ist
durch
die
Evolution
über
Millionen
Jahre
mit
einem
Körper
ausgestattet
worden,
der
auf
täglich
zehn
Stunden
Jagen
oder
Sammeln
ausgelegt
ist.
Heute
ist
der
Mensch
ein
„
Stubenhocker
“
und
wundert
sich,
dass
die
Muskelmasse
darauf
beleidigt reagiert und sich aus dem Staub macht.
„Muskeln sind schwer zu bekommen, aber leicht zu verlieren.“
Die
Gedanken,
die
mir
beim
Laufen
durch
den
Kopf
gehen,
sind
wie
die
Wolken
am
Himmel.
Wolken
in
verschiedenen
Formen
und
Größen.
Sie
kommen
und
ziehen
vorüber.
Der
Himmel
jedoch
bleibt
immer
derselbe.
Das
Gehirn
spielt
Jo-Jo,
springt
von
einem
Gedanken
zum
nächsten.
Manchmal
kamen
Erinnerungen
hoch,
die
ich
glaubte,
schon
längst
vergessen
zu
haben.
Und
manchmal
beschäftigten
mich
die
großen
Fragen
der
Menschheit:
Wie
hat
alles
angefangen,
und
wie
wird
alles
enden?
Der
Kopf
schüttete
das
ganze
Leben
einfach
in
tausend
Puzzle-Teile
aus
und
setzte
es
wieder
zusammen.
Das
kostet
Zeit,
aber
Zeit
habe
ich
beim
Laufen
ohne Ende.
Die
Lauferfahrungen,
die
ich
in
früheren
Zeiten
beim
Rennsteiglauf
über
45 km
und
beim
Auenseemarathon
gemacht
habe,
möchte
ich
nicht
missen.
Der
Sinn
dieser
Langstreckenläufe
bestand
für
mich
darin,
Freude
daran
zu
haben.
Warum
sonst
sollte
ein
Mensch
42
Kilometer
am
Stück
laufen?
Trotz
Freude
waren
diese
Läufe
aber
auch
zermürbend.
Ab
Kilometer
30
war
ich
hin-
und
hergerissen:
Aufgeben
oder
Weitermachen
war
hier
die
Frage!
Weitermachen
hatte
den
Vorteil,
dass
man
es
wenigstens
probiert
hat.
Schmerz
war
unvermeidlich,
Leiden
eine
Option.
Man
stelle
sich
vor,
man
rennt
und
denkt
plötzlich:
„
Ist
das
eine
Qual,
ich
kann
nicht
mehr
.“
Die
Qual
ist
eine
unvermeidliche
Tatsache,
sie
zu ertragen oder nicht, bleibt jedoch jedem Läufer überlassen.
Als
ich
jung
war
(38!),
lief
ich
die
Langstrecken
mit
Qualen,
jedoch
ohne
Leiden.
Aber
leider
bin
ich
eben
nicht
mehr
jung.
Ich
habe
ein
Alter
erreicht,
in
dem
man
nur
etwas
bekommt,
wenn
man
auch
dafür
bezahlt
hat.
Doch
jede
neue
Herausforderung
hat
auch
ihre
Belohnung:
Es
ist
die
körperliche
Fitness,
die
das
Altern
hinauszögert
und
erträglich
macht.
Ich
laufe
nicht,
weil
ich
länger
leben
will,
sondern
weil
ich
ein
schöneres,
gesunderes
Leben
führen
möchte.
Ist
es
nicht
viel
angenehmer,
zehn
Jahre
mit
klaren
Zielen
und
voller
Vitalität
zu
verbringen
als
nur
in
den
Tag
hineinzudämmern?
Es
entspricht
nicht
der
menschlichen
Natur,
unnötig
lästige
Anstrengungen
auf
sich
zu
nehmen.
Deshalb
büßen
viele
mit
zunehmendem
Alter
ihre
körperliche
Kraft
ein.
Wenn
man
Muskeln
und
Knochen
nicht
bewusst
einsetzt,
verlieren
sie
zwangsläufig
an
Stärke.
Wenn
ich
heute
zurückblicke,
finde
ich,
dass
es
mein
größtes
Glück
ist,
mit
einem
robusten
Körper
geboren
zu
sein.
Also
laufe
ich
weiter
–
soweit
mich
die
Füße
tragen.
GIPFELBLICKE
Geboren zu laufen
Letzte Aktualisierung: 31.05.2020
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© Erich Arndt